Naturschutz und Landwirtschaft werden leider häufig als konträre Themen besprochen, dabei sind beide oft aufeinander angewiesen. Es gibt neben komplexen Maßnahmen, auch ganz einfache, unkomplizierte Maßnahmen, um die Artenvielfalt in der Landwirtschaft zu fördern. Die bekannteste Möglichkeit ist die ausgesäte Blühwiese. Der Vortrag umfasst einerseits die Grundideen des Naturschutzes (Naturschutzmaßnahmen, Insektensterben, Rebhuhn, Feldlerche, usw.) und andererseits die komplizierten Rahmenbedingungen unter denen die Landwirtinnen und Landwirte leiden. Trotz vieler verschiedener Blickwinkel sind aber gute Naturschutzmaßnahmen in der Landwirtschaft möglich und vor allem essentiell.
Der stellvertretende Forstamtsleiter Michael Gerster vom Landratsamt Enzkreis informierte zum
Thema „Wald und Boden“, es war sehr spannend und jede*r hat viel Interessantes dazugelernt 👍
10 Jahre Landesweite Artenkartierung!
Am 14. September 2024 fand im Naturfreundehaus in Rastatt die Feier zum 10jährigen Projekt-Jubiläum der Landesweiten Artenkartierung Amphibien und Reptilien statt. Neben dem gemeinsamen Austausch und der Vernetzung der Kartierenden untereinander, gab es spannende Fachvorträge zur Renaturierung von Lebensräumen und Erfahrungen bei der Kartierung. Aber nicht nur Theoretisches stand auf der Agenda. Nach dem gemeinsamen Mittagessen bot sich den Teilnehmenden die Gelegenheit, das nahe gelegene Renaturierungsprojekt "Hochwasserschutz- und Ökologieprojekt Murg Rastatt" bei einer informativen Exkursion zu erkunden. Gewürdigt wurde das ehrenamtliche Engagements der Landesweiten Artenkartierenden von Dr. Andre Baumann, Staatssekretär am Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg, Dr. Ulrich Maurer, Präsident der LUBW Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg und von Prof. Dr. Lars Krogmann, Wissenschaftlicher Direktor des Staatlichen Museums für Naturkundemuseum Stuttgart.
dazu lud der NABU Neuhausen im Enzkreis zur Batnight-Veranstaltung am 24. August nach Neuhausen ein.
Auf der Nachtwanderung am Rande und im Wald von Neuhausen machte das Fledermausteam Susanne und Reiner Brückner die hochfrequenten Rufe mit Bat-Detektoren hörbar. Fast 30 Interessierte informierten sich über die Lebensweise der fliegenden Säugetiere. Durch ihre Ausbildung zu Artenschutzfachberatern im Fledermausschutz im Rahmen eines landesweiten Qualifikationsseminars konnten Reiner und Susanne Brückner den Teilnehmerinnen und Teilnehmern nicht nur viel über die Biologie und Lebensweise der Schönen der Nacht mitteilen, sondern auch wie jede und jeder die Tiere schützen kann. Mit Einbruch der Dunkelheit konnten dann auch alle Teilnehmenden live die Flugakrobaten am Himmel und über ihren Köpfen erleben.
Fotos: Reiner Brückner
Die achte NABU-Sommerakademie 2024 fand am 6. und 7. Juli 2024 in der Evangelischen Akademie Bad Boll statt. Wieder mal ging es um Wissensvermittlung, Austausch und Gemeinschaft – die schöne Atmosphäre rund um die Evang. Akademie Bad Boll trägt immer wieder dazu bei. 110 Teilnehmende und Referent*innen waren bei der NABU-Ehrenamtsschulung dabei, womit sie ausgebucht war. Vier Workshops vermittelten Fachwissen zu Vogelbeobachtung, Ökologie von Fließgewässern, artenschutzrechtlichen Gutachten und Pflanzenkunde.
Zum Tag der Artenvielfalt hat der NABU Neuhausen im Enzkreis zu einer abendlichen Fledermausexkursion eingeladen. Interessierten Kindern und Erwachsenen wurden hierbei "Die Schönen der Nacht" nähergebracht. Wir beobachteten verschiedene Fledermausarten und machten mit Bat-Detektoren ihre Ultraschallrufe hörbar. Nebenbei erfuhren wir, wie sie leben und wie wir sie unterstützen können.
Bei einer abwechslungsreichen und informativen Exkursion durch Heckengäu, Nord-Schwarzwald und Kraichgau wurde interessierten NABU-Mitgliedern aus Weil der Stadt, Nagold, Sternenfels, Horb und Neuhausen im Enzkreis die Landschaftsökologie dieser Gebiete von Prof. Dr. Hans Hauffe anschaulich erläutert. Neben Geologie, Klima, Bodenaufbau und der charakteristischen Botanik, erfuhren die Teilnehmer auch viel Wissenswertes über die jeweilige Kulturhistorie. Auch die im Nord-Schwarzwald vorkommenden Missen waren Thema und wurden vor Ort erklärt. Ein schöner Ausklang der gelungenen Veranstaltung war der gemeinsame Besuch im Eiscafé, was nicht nur die erwachsenen Teilnehmer erfreute. Wir bedanken uns bei Markus Pagel von der Bezirksgeschäftsstelle Gäu-Nordschwarzwald für die tolle Organisation und vor allem bei Herrn Prof. Dr. Hans Hauffe für die interessante Exkursion. Fazit aller: Gerne wieder!
Das Programm war:
Punkt 1: Heckengäu, NSG Hörnle + Geißberg,
Simmozheim
Punkt 2: Beutelstein („Mondloch“), Bad Liebenzell
Punkt 3: Missenschwarzwald, Waldhufendorf, Beinberg
Punkt 4: Missenschwarzwald-Hochfläche, staunasser Standort, Siedichfür
Punkt 5: Missenschwarzwald-Hochfläche, NSG Hesel-, Brand- und Kohlmisse incl. Streunutzung, Würzbach
Punkt 6: Podsol, Hang zwischen Höfen und Langenbrand
Punkt 7: Eisinger Löcher
Punkt 8: Kraichgau, Lösshohlweg „Galgenhohle“, Oberöwisheim
Punkt 9: Eiscafe Adria, Östringen-Odenheim
NABU Neuhausen im Enzkreis zu Besuch beim EU-Parlament in Strasbourg
Neuhausen – Wie arbeitet das Europäische Parlament als Stimme der europäischen Bürgerinnen und Bürger? Und wie setzt es sich durch europaweit bindende Entscheidungen für den Naturschutz vor Ort ein? Mitglieder der NABU-Gruppe Neuhausen im Enzkreis haben sich im Vorfeld der EU-Wahl am 9. Juni bei einer Bildungsfahrt mit dem NABU-Landesvorsitzenden Johannes Enssle direkt vor Ort in Straßburg ein Bild davon gemacht, wie Demokratie funktioniert. Von ihrem Besuch beim Europäischen Parlament (EP) am 25. April kehrten sie mit wichtigen Impulsen für die eigene Arbeit zurück.
Nach intensivem Austausch mit einem Vertreter im EU-Parlament, hatte die 20-köpfige Delegation Gelegenheit, an einer Plenarsitzung teilzunehmen. Die haupt- und ehrenamtlichen Vertreter*innen von NABU und NAJU verfolgten die elektronische Abstimmung der Abgeordneten über verschiedene Gesetzentwürfe. Im späteren Politik-Rollenspiel konnten die Gäste aus Baden-Württemberg selbst aktiv werden und noch mehr über die Arbeitsweise im EP erfahren. „Aufgeteilt auf fiktive Fraktionen und Ausschüsse haben wir Rechtsvorschriften zu komplexen Problemen, wie dem Zugang zu Trinkwasser im Zeitalter des Klimawandels, ausgehandelt“, berichtet Reiner Brückner vom NABU Neuhausen im Enzkreis. „Sich in die Rolle der Abgeordneten zu versetzen, führte uns die enorme Verantwortung der EU-Politik vor Augen.“
Beim Besuch in Straßburg wurde den NABU-Aktiven einmal mehr deutlich, wie groß die Bedeutung der Europäischen Union für die Artenvielfalt in Baden-Württemberg ist: „Geschätzt haben 80 Prozent unserer Umweltvorgaben ihren Ursprung in Verträgen oder Gesetzen der EU“, so Susanne Brückner. Eine wichtige Rolle spielen etwa das europäische Schutzgebietsnetz Natura 2000 oder die Wasserrahmenrichtlinie. Hinzu kommen Regelungen über Umweltinformationen, Klagerechte der Umweltverbände oder die Bürgerbeteiligung. „Schnuppert man ein wenig Parlamentsluft und befasst sich intensiver mit der EU, wird einmal mehr klar, was für Natur und Klima bei der EU-Wahl am 9. Juni auf dem Spiel steht“, resümiert Reiner Brückner.
Hintergrund EU-Parlament:
· Das Europäische Parlament (EP) ist die einzige direkt gewählte EU-Institution. Seine Mitglieder vertreten direkt die rund 500 Millionen EU-Bürgerinnen und -Bürger.
· Als bevölkerungsreichster EU-Mitgliedsstaat hat Deutschland 96 von 705 Sitzen im EP und stellt damit im EU-Vergleich die meisten Europaabgeordneten. Diese gehören 14 verschiedenen Parteien an, zwei sind parteilos. Baden-Württemberg ist derzeit mit elf Abgeordneten vertreten.
· In den meisten Politikbereichen agiert das EP mit dem Rat der Europäischen Union als gleichberechtigter Ko-Gesetzgeber und entscheidet mit dem Rat zusammen über den EU-Haushalt.
· Während Europäische Kommission und Rat der EU ihren Sitz in Brüssel haben, ist der des EU-Parlaments Straßburg.
· Das EU-Parlament wurde 1952 als gemeinsame Versammlung der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl gegründet, seit 1979 setzt es sich nach allgemeiner, unmittelbarer, freier und geheimer Wahl zusammen.
Tipp: Vortrag beim NABU Neuhausen im Enzkreis im Rahmen der Vortragsreihe
„Europawahl 2024: Schicksalswahl für den Natur- und Umweltschutz?“
am 7.6.2024 in der Burg Steinegg. Alle Termine der Vortragsreihe und weitere Informationen rund um die EU-Wahl: www.NABU-BW.de/europawahl
Der Landesvorsitzende des NABU Baden-Württemberg Johannes Enssle kam am 21. März 2024 , dem
„Internationalen Tag des Waldes“ zu uns nach Neuhausen. Nachmittags fand eine Waldbegehung statt und abends hielt Johannes Enssle einen Vortrag zum Thema "Wald
& Waldnaturschutz im Klimastress".
Saison verlängert sich durch Klimawandel
Es regnet vielerorts in Baden-Württemberg bei milden Nachttemperaturen von über sechs Grad – krötenfreundliches Wanderwetter. Damit fällt der Startschuss für Teichmolche, Springfrösche und Erdkröten, die vom Winterdomizil zu den Laichgewässern wandern. Jedes Jahr dieselbe Tour. Damit die kleinen Tiere sicher über vielbefahrene Straßen kommen, packen jedes Frühjahr hunderte Aktive im ganzen Land mit an. Auch aktive Mitglieder des NABU Neuhausen im Enzkreis haben am Samstag 10.02.2024 kurzfristig in Eigenregie den Aufbau des 1,1 km langen Krötenzauns an der L 574 zwischen Neuhausen und Schellbronn vorgenommen. „Wir mussten kurzfristig reagieren, da der Zaunaufbau von der Behörde eigentlich erst für nächste Woche geplant war. Aber unsere Amphibien wollten nicht so lange warten“. 😉sagt Susanne Brückner vom Sprecherteam des NABU Neuhausen. „Unser ehrenamtliches Helferteam trägt morgens und abends die Tiere über die für sie gefährliche Straße“, ergänzt Reiner Brückner vom Sprecherteam. Vielen Dank an diese Helfer und auch besonderen Dank an Herrn Wohlrath vom Bauhof der Gemeinde Neuhausen für seine Unterstützung am Samstag.
Foto: Manuela Gah Foto: Reiner Brückner Foto: Reiner Brückner
Foto: NABU/Jan Bolender Plakat: Reiner Brückner
Die Gründung des heutigen NABU fand am 1. Februar 1899 in der Stuttgarter Liederhalle statt.
Lina Hähnle, geboren am 3. Februar 1851 in Sulz am Neckar, übernahm den Vorsitz des damaligen Bundes für Vogelschutz (BfV). Gestartet mit etwa 1.000 Mitgliedern, ist der NABU mittlerweile der mitgliederstärkste Umweltverband in Deutschland (bundesweit mehr als 900.000 Mitglieder). 125 Jahre Einsatz für den Naturschutz muss gefeiert werden. Die war Anlass für den NABU Neuhausen im Enzkreis am 1. Februar zu einer Filmvorführung in die Burg Steinegg einzuladen. Gezeigt wurde die eindrucksvolle Naturdokumentation DIE EICHE – MEIN ZUHAUSE.
Schauplatz ist eine über 200 Jahre alte Eiche in Frankreich. Die Jahreszeiten ändern sich, aber die Bewohner bleiben die gleichen: das flinke Eichhörnchen, die farbigen Rüsselkäfer, die lauten Eichelhäher, die unermüdlichen Ameisen und viele andere Lebewesen. Sie alle finden Zuflucht, Unterschlupf und ein Zuhause in diesem majestätischen Baum. Die Eiche wirkt wie ein Mietshaus der Natur, in der die Nachbarn miteinander zanken und feiern. Es gibt tierische Konzerte, dramatische Naturkatastrophen und actiongeladene Verfolgungsjagden. Komm mit auf eine sinnliche Reise in eine wunderbare vibrierende Welt - SCHÖN WARS
Foto: Volksbank pur
Fotos: NABU BW - Claudia Wild und Bianka Lungwitz